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Die beliebteste Beere in unseren Gärten ist zweifellos die Erdbeere.
Sie steht in unserer Gunst ganz oben und gehört für viele zu den schönsten Freuden, die der Sommer zu bieten hat. Wenn ihre leuchtend roten Früchte reifen, kann kaum jemand an ihnen vorbeigehen, ohne ein paar der leckeren, saftig-süssen Beeren zu naschen.
Botanisch gesehen sind Erdbeeren keine Beeren, sondern Scheinfrüchte oder Sammelnussfrüchte mehrjährig blühender Stauden.
Die eigentlichen Früchte der Erdbeere sind die kleinen gelben Körner auf der Oberfläche von Fragaria. Sie werden Nüsschen genannt.
Die zu der Familie der Rosengewächse gehörenden Früchte wachsen rosettenförmig auf sandigem Boden und mögen gemässigtes Klima.
Das, was wir als Fruchtfleisch essen, ist eigentlich die fleischig verdickte Blütenachse, auf der die Nüsschen aufsitzen. Es handelt sich um das weisse Mark der Blütenachse, das in reifem Zustand die rote Farbe annimmt.
Es gibt unzählige Erdbeersorten, die sich hinsichtlich Form, Geschmack, Farbe, Festigkeit des Fruchtfleisches, Reifezeit und Inhaltsstoffen unterscheiden.
Die Vielzahl an Erdbeersorten ist kaum zu überschauen.
Aber gerade diese Vielfalt macht es möglich,
für jeden Garten und jeden Geschmack die richtige Sorte zu finden.
Dieser Beitrag ist sowohl für den Hobbybäcker
als auch ein bisschen für den Hobbygärtner interessant.
Bereits in der Steinzeit verzehrten unsere Vorfahren die kleinfruchtige Variante der uns heute bekannten grossfruchtigen Gartenerdbeere. Auch die Römer schätzten Erdbeeren, wie Quellen von Ovid, Plinius und Vergil bezeugen.
Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die kleinfruchtige Gartenerdbeere in Frankreich und England angebaut.
Die grossfruchtige Erdbeere gelangte im 17. Jahrhundert aus Kanada nach Europa.
Kurz darauf kamen Früchte aus Südamerika.
Ende des 17. Jahrhunderts entstand in Holland aus einer zufälligen Kreuzung der beiden zuvor aus Übersee eingeführten Sorten unsere heutige Erdbeere, die sogen. Ananas-Erdbeere. Ihren Namen verdankt sie ihrer Form und ihrem ausgeprägten Aroma.
Zu jener Zeit gelangten Erdbeeren auch nach Deutschland, erstmals an den Hof Georgs II. nach Hannover. Richtig in Mode kamen sie Mitte des 18. Jahrhunderts, Hauptanbaugebiet war damals Baden-Baden.
Nun etwas zu den verschiedenen Gattungen:
Die Walderdbeere
Die Walderdbeere (Fragaria vesca) ist eine in unseren Wäldern heimische Wildpflanze. Aber auch im Garten lässt sie sich problemlos ansiedeln, wo sie wunderbar als Bodendecker unter Gehölze gepflanzt werden kann. Dort bildet sie zahlreiche Ausläufer, die schnell einen grünen Teppich ergeben, der kaum Pflege bedarf.
Walderdbeeren haben zwar nur kleine, dafür aber sehr aromatische Früchte. Sie reifen von Juni bis Juli und stehen an aufrechten Stielen über zierlichen Blattschöpfen.
Die Monatserdbeere
Die Monatserdbeere (Fragaria vesca var. hortensis) ist eine Kulturform der Walderdbeere. Im Gegensatz zu ihr bildet sie jedoch keine Ausläufer, weshalb sie vorwiegend aus Samen vermehrt wird. Sie wirkt besonders schön als Beet- und Wegeinfassung. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch praktisch, weil man keinen zusätzlichen Platz für ein weiteres Erdbeerbeet einplanen muss.
Monatserdbeeren haben eine längere Blüte- und Erntezeit und meist grössere Früchte. Sie fruchten durchgehend von Juni an bis in den Herbst, oft sogar bis zum ersten Frost.
Die Klettererdbeere
Bei den Klettererdbeeren handelt es sich um spezielle immer tragende Sorten, die in ausreichend grossen Pflanzgefässen auch auf Terrasse und Balkon gedeihen. Typisch sind die sich schon zeitig im Frühjahr bildenden, vielen langen Ausläufer, die sich an einem beliebigen Klettergerüst aufbinden lassen. Für eine bessere Ernte empfiehlt es sich, die ersten Blüten im Juni einmalig auszubrechen. Auf diese Weise fördert man das anfängliche Rankenwachstum, welches das Grundgerüst für eine reiche Ernte bildet.
Die Hängeerdbeere
Für Ampeln, Balkonkästen und Hängekörbe eignen sich hängend wachsende Erdbeersorten. Ihre Kultur unterscheidet sich etwas von der im Beet, denn sie benötigen hochwertige, humusreiche und salzarme Pflanzerde, die jedes Jahr erneuert werden muss. Das Pflanzgefäss sollte ausreichend gross sein und über einen guten Wasserabzug verfügen. Speziell wegen des begrenzten Erdvolumens ist eine ausgeglichene Wasserversorgung äußerst wichtig.
Bis Ende Mai werden die ersten Blüten entfernt, damit die Pflanzen Ausläufer bilden und ihre typische Wuchsform erreichen – so kann man später mehr Früchte ernten.
Die Erdbeerwiese
Erdbeerwiesen bestehen aus stark ausläuferbildenden und bodendeckenden Erdbeersorten, die mit ihren zahlreichen Ausläufern in kürzester Zeit einen dichten, reichtragenden und wiesenähnlichen Bestand ausbilden. Die pflegeleichten Pflanzen tragen ihre Früchte an stabilen Stängeln über dem Laub, so dass auf das Unterlegen von Stroh verzichtet werden kann. Für eine Erdbeerwiese rechnet man im Durchschnitt mit etwa sechs Pflanzen pro Quadratmeter, das reicht völlig aus.
Erdbeerwiesen gibt es hier bei uns im
Nun noch ein paar Worte zu den verschiedenen Erdbeersorten,
die es in Deutschland gibt:
Frühe Erdbeersorten sind:
Donna
Die neuste Frühsorte mit hervorragenden Eigenschaften. Sie ist sehr süss und hat eine wunderbare Frucht. Gleichmässig gross, süss und hellrot glänzend.
Daroyale
Eine sehr gute Frühsorte mit stabilen Früchten. Sie ist sehr gut im Geschmack und zeichnet sich besonders durch lange haltbare Früchte aus. Sie hat grosse, rote bis dunkelrote Früchte.
Lambada
Die Frucht dieser Sorte ist an Süsse kaum zu überbieten. Auch sticht ihr hellrotes, glänzendes Aussehen hervor. Sie hat gute bis sehr gute Erträge.
Honeoye
Eine interessante Frühsorte. Die Früchte sind gleichmäßig gross, mittel bis dunkelrot, Geschmack aromatisch gut. Sie hat einen hohen Ertrag und einen gesunden Wuchs.
Die mittlere Erntesorten sind:
Korona
Eine mittelfrühe Sorte mit schönem aufrechten Wuchs und hohen Blättern, daher sehr einfach und schnell zu pflücken. Die Frucht ist gross, mittelrot und hat ein sehr gutes Aroma. Sehr ertragreich.
Elsanta
Diese sehr bekannte Sorte hat große Früchte, gleichmässig in der Form und Farbe. Sie schmecken gut und sind sehr transportfest. Sehr hoher Ertrag.
Polka
Eine mittelfrühe Sorte mit sehr aromatischen gleichmäßigen Früchten. Die Fruchtfarbe ist eher dunkelrot und der Ertrag recht hoch.
Deluxe
Diese normalreifende Sorte zeichnet sich durch schöne gleichmässige Früchte aus. Sie sind hellrot, glänzend und haben ein besonderes Aroma.
Senga-Sengana
Die wohl bekannteste Sorte im deutschen Garten. Sowohl im Geschmack als auch in der vielseitigen Verwendung der Früchte ist sie von grosser Bedeutung. Der Ertrag ist gut und die Früchte leicht zu pflücken. Diese Sorte haben wir in unserem Garten, denn schon mein Ur-Opa hatte diese Erdbeeren.
Sonata
Eine mittelspäte Sorte, die sich durch sehr schöne und gleichmässige grosse, glänzende Früchte auszeichnet. Sie hat einen sehr guten Fruchtansatz und ist auch leicht zu ernten. Die Beeren sind saftig und süss.
Die Spätenerdbeeren sind:
Symphony
Diese Sorte zeichnet sich durch hohe Fruchtfestigkeit und hohen Ertrag aus. Sie ist die ideale Ergänzung zu anderen Sorten, da sie einen späten Erntezeitpunkt hat. Die Frucht ist voll durchgefärbt und schmeckt sehr gut.
Salsa
Sie ist eine spät im Juni tragende Erdbeersorte und verlängert somit die Erdbeersaison. Sie hat grosse bis sehr grosse hellrote Früchte. Ihr Aroma ist saftig und sehr aromatisch. Auch die Fruchtform ist sehr ansprechend.
Erdbeerpflanzen mit langer Ernte im Jahr, die immertragenden -/ remontierenden Sorten sind:
Amandine
Eine neue Sorte um lange Erdbeeren ernten zu können. Sie hat längliche, hellrote und sehr aromatische Früchte und ihre Erntezeit geht bis in den Herbst hinein.
Ostara
Eine schöne Alternative, um bis in den Herbst hinein Erdbeeren ernten zu können. Die Früchte sind mittelrot und haben ein schönes Aroma.Auch diese Sorte hat ein Plätzchen im Garten gefunden.
Eine Nostalgiesorte ist:
Mieze Schindler
ist mittlerweile über 90 Jahre alt – jung geblieben ist sie trotzdem. Die romatischeErdbeere ist kleiner als andere Sorten und ähnelt im Aussehen einer Brombeere oder Himbeere. Ihre Liebhaber bezeichnen sie als Praline unter den Erdbeeren, denn sie ist besonders süss und zart. Diese Sorte braucht eine Befruchtersorte und am besten eignet sich dafür die Senga-Sengana. Diese Sorte soll demnächst bei uns im Beet gepflanzt werden.
Wann hat die Erdbeere Saison?
Von Mai bis Juli gibt es deutsche Erdbeeren. Sie schmecken meist am besten, weil sie frisch gepflückt keine langen Transportwege zurücklegen müssen. Oft sind sie auch weniger schadstoffbelastet.
Von Februar bis Mai sind Früchte aus Spanien und Italien erhältlich.
Um die Weihnachtszeit kann man Erdbeeren aus Marokko und Ägypten kaufen.
In der sensiblen roten Frucht stecken viele gesunde Inhaltsstoffe.
Da Erdbeeren kaum Kalorien haben,
sind sie eine sommerliche Köstlichkeit, die man geniessen sollte.
Übrigens:
Die Farbe der Frucht gibt keine Auskunft über ihr Aroma!
Tiefrote Erdbeeren sind nicht immer süsser,
hellere Früchte enthalten nicht automatisch mehr Fruchtsäure.
Inhaltsstoffe:
Die aromatischen Früchte sind mit etwa 32 Kilokalorien pro hundert Gramm gut für die schlanke Linie. Hervorzuheben ist ihr hoher Gehalt an Ballaststoffen (Pektinen und Zellulose), welche die Verdauung fördern. Erdbeeren sind auch reich an Vitaminen. Vor allem ihr Vitamin-C-Gehalt ist enorm: Er liegt höher als bei Zitronen und Orangen.
200 Gramm decken bereits den Tagesbedarf eines Erwachsenen. Auch findet sich in Erdbeeren viel Folsäure. Mit ihrem Anteil an Kalzium, Kalium, Eisen, Zink und Kupfer bieten Erdbeeren viele Mineralstoffe. Darüber hinaus enthalten die Früchte Polyphenole. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen sollen.
Nährwerttabelle: Erdbeere (pro 100 Gramm) |
|
Energie |
|
kcal |
32 |
Fett |
|
gesamt (g) |
Spuren |
Kohlenhydrate |
|
gesamt (g) |
6 |
Mineralstoffe (mg) |
|
Natrium (Na) |
3 |
Kalium (K) |
160 |
Calcium (Ca) |
20 |
Magnesium (Mg) |
15 |
Phosphat (P) |
25 |
Eisen (Fe) |
0,6 |
Zink (Zn) |
0,3 |
Vitamine |
|
Beta-Carotin (µg) |
15 |
Vitamin E (mg) |
0,1 |
Vitamin B1 (mg) |
0,03 |
Vitamin B2 (mg) |
0,05 |
Vitamin B6 (mg) |
0,06 |
Folsäure (µg) |
45 |
Vitamin C (mg) |
55 |
Wie sollten Erdbeeren gelagert werden?
Erdbeeren sind äusserst empfindlich.
Bereits ein paar Stunden nach der Ernte beginnen sie, ihr Aroma zu verlieren. Deshalb sollte man sie möglichst sofort verzehren.
Ungewaschen und abgedeckt kann man die sensiblen Früchte bis zu zwei Tage im Kühlschrank lagern. Flache, gut schliessende Behälter (Tupper oder Lock & Lock) verhindern Druckstellen und lassen die Beeren etwas länger halten, sofern man sie nicht wegnascht, ha.
Beschädigte Früchte sollten man entfernen, sie schimmeln schnell!
Erdbeeren nicht unter fliessendem Wasserstrahl säubern, sondern immer in stehendem Wasser. Stiel und Kelchblätter erst nach dem Waschen entfernen.
Am besten schmecken Erdbeeren natürlich frisch – entweder pur oder mit etwas Schlagsahne oder Eis. Auch in Salaten, getrocknet im Müsli oder als Kuchenbelag sind sie beliebt.
Erdbeerkonfitüre ist ein Klassiker.
Die beste Erdbeerkonfitüre
besonders empfehle ich die Sorte „Winter-Erdbeer-Marmelade!!“
– umgangssprachlich sagt man eben Marmelade – im Erdbeerhof von
Hier nun einige Erdbeerrezepte
aus der Taraland Lehrküche:
Erdbeerkuchen mit Mascarponecréme
Philadelphia Torte mit Fruchtcréme u. Erdbeeren -ohne Backen-
Erdbeer-Buchweizentorte
Schoko-Erdbeer-Minitürmchen
Tarte aux fraises – Französische Erdbeer Tarte
und noch viele mehr…….